Schau mal auf die Gesamtstrafe von Eintracht Frankfurt, dann weisst Du, was ich meine. Mir geht es nicht darum, dass der eine oder andere Verein mehr oder weniger überweisen soll. Mir geht es darum, wie transparent Enscheidungen des DFB gefällt werden. Bzgl. des letzten Derbies am Millerntor steht noch ein Betrag von einer Viertel Millionen Euro (!) aus, den der HSV zu bezahlen hat, wohlgemerkt als 2.Ligist. Das alles stinkt zum Himmel. Da ich den HSV eher als systemrelevant in der Vergangenheit eingestuft habe, ist auch nicht so viel passiert (Lizenzverfahren, Fanbestrafung). Als 2.Ligist hingegen werdet Ihr immer unwichtiger, sprich die Strafen können auch schon mal etwas happiger ausfallen (s.o.)
Neuster Beitrag von Spürhund
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RE: Pause Spielbetrieb Deutsche Fußball Bundesliga
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RE: Pause Spielbetrieb Deutsche Fußball Bundesliga
Hallo HSV- Fans
Ich schreibe Euch heute (Achtung! lang), weil mir etwas sehr am Herzen liegt. Ich bin Fussball-Fan und – selbst (ehemals) Leistungssportler – liebe es, wenn alle Sportler/Vereine gerecht behandelt werden.
Ich habe mir seit Langem die Vorgehensweise des DFB angeschaut, wie er welche Vereine wann, wie und warum behandelt. Es gibt objektivierbare Prozesse, bei denen wir nicht diskutieren, warum ein Schiedsrichter bei welchem Spiel den ein oder anderen Verein besser/schlechter behandelt. Meines Erachtens gibt es zwei Sachen, bei denen 1 +1 immer noch 2 sind, und nichts anderes: Lizenzvergaben und Bestrafung von Vergehen von Fussballfans.
Letzteres habe ich genauer untersucht und leider ein Muster erkannt. Ich habe der Einfachheit halber nur die letzten Jahre aufgeschrieben, in der Gesamtschau allerdings ist es nur die Spitze des Eisberges. Um nicht als Verschwörungstheoretiker abqualifiziert zu werden, habe ich weiter unten einen Brief an den Vorsitzenden des DFB-Kontrollausschusses, Herrn Dr. Nachreiner angehängt.
Warum zeige ich Euch diesen Brief? Was kann ich mit diesem Brief erzeugen? Nichts. Der DFB hat mir (wie auch schon in der Vergangenheit) bis heute nicht geantwortet. Das könnte zwei Gründen haben. Entweder er landet sofort in den Mülleimer, weil er unsachlich, polemisch und durch irgendeine gefärbte Vereinsbrille geschrieben wurde. Oder…… ich habe recht und der DFB hofft, dass das Thema stirbt, denn jegliche Diskussion mit mir ergibt Angriffsfronten, die DFB-seitig nicht zu schliessen sind.
Warum schreibe ich ausgerechnet Euch? Weil Euer Verein in letzter Zeit massiv vom DFB bestraft worden ist aufgrund von Fanvergehen. Dieser Brief geht in einer ersten Welle an Fans von St.Pauli, HSV, Mainz und Dresden. In einer zweiten Welle an andere Vereine, die auch schon massiv bestraft worden waren. Ich möchte, dass nicht ein Brief, nein, ich möchte, dass Hunderte, vielleicht Tausende von Briefen an den DFB gehen, vielleicht sogar flankiert von Vereins-Vertreter, die sich auch fragen, wie bestimmte Prozesse laufen. Ich möchte das damalige Motto „Getrennt in den Farben, gemeinsam für eine Sache“ wieder aufleben lassen.
Worum geht es mir? Gerade bei Lizenzentzügen oder Fanbestrafungen ist eine Objektivität seitens des DFB nicht zu erkennen. Im Gegenteil, es wird weiter nach Gutsherrn Art frei jeglicher Transparenz verfahren. Es findet eine totale Willkür statt, Dinge/Vereine werden von Seiten des DFB als systemrelevant oder nicht systemrelevant kategorisiert und entsprechend gehandelt (oder eben nicht).
Liest den Brief durch, macht Euch Eure eigenen Gedanken, überprüft, ob ich vielleicht einen Fehler irgendwo gemacht habe und kommt dann zu Euren eigenen Schlüssen. Gerade in diesen besonderen Zeiten braucht jeder Verein jeden Euro, je systemirrelevanter, desto mehr.
Sollte das hier im falschen Threat sein, so bitte ich den Admin, das hier entsprechend zu verschieben. Vielen Dank für die Aufmerksamkeit.Sehr geehrter Herr Dr. Nachreiner,
als sehr interessierter Fusballfan schreibe ich Ihnen heute, weil mich eine Sache umtreibt, die ich bereits seit Jahren beobachte und die sich offensichtig nicht verändert.
So wie ich die drei Buchstaben „DFB“ verstehe, definiert sich das „B“ als Bund, als verbindende Klammer für das „D“ und das „F“, d.h. alle Deutschen Fussballvereine. Als Ergebnis daraus sollte also die Klammer, dieses verbindende Element mit einerlei Maß alle deutschen Vereine behandeln.
Nun liegt es in der Natur der Sache, dass ein hochemotionaler Sport wie der Fussball Anlass für rein subjektive Betrachtungsweisen gibt, so dass sich einige Teilnehmer (hier Vereine oder deren Anhänger) meinen, sie werden ab und an schlechter behandelt als andere. Besonders nach Spieltagen bekommt der DFB mit Sicherheit Waschkörbe voller Post, warum es wieder zu der ein oder anderen Benachteiligung gekommen ist, warum der DFB das zulässt und warum die ein oder andere Verschwörungstheorie bedient wird.
Es gibt aber auch Betrachtungsweisen, bei der Sachverhalte unter die Lupe genommen werden, die mehr oder weniger mit objektiven Gesichtspunkten messbar sind. Als Beispiele aus meiner Sicht gelten hier die Lizenzierung von Vereinen seitens der DFL oder DFB und die jeweilige Bestrafung von Vereinen seitens des DFB bei Verfehlungen der jeweiligen Fangruppierung.
Letzteres ist mein Thema. Ihnen als Jurist muss ich nicht erklären, dass es für Vergehen z.B. im Strafrecht objektive Kriterien gibt, wer wie für was betraft wird. Bemessen wird das dann mit Tagessätzen, so dass jeder nach seiner Leistungsfähigkeit entsprechend bestraft wird. Ein Hartz-IV-Empfänger wird nach Fahren ohne Führerschein anders bestraft als ein Marco Reus.
Wie macht es der DFB mit seinen Vereinen? Wird mit einerlei Maß bestraft? Zahlen Bundesligisten abhängig von ihrer Leistungsfähigkeit relativ mehr als 2.-, 3.- oder Viertligisten? Werden einige Vereine anderes bestraft als der Rest? Müsste man nicht eigentlich die Anzahl von Bengalos, Rauchtöpfe, Feuerwerkskörper einfach aufzählen und sie gewichtet bewerten (Feuerwerkskörper werden härter bestraft als ein Bengalo etc), um sie dann mit einem Strafsatz verbinden? Müsste man dann einen Faktor drauflegen, ob die Feuerwerkskörper im Block verbleiben, auf den Rasen oder in Richtung anderer Tribünen geschossen werden? Müsste man dann einen weiteren Faktor drauflegen, ob ein Spiel verspätet angepfiffen, unterbrochen (wie lange?) oder sogar abgebrochen wurde? Und müsste man dann noch einen Faktor drauflegen, ob es sich hier um Fans von einem Dritt-, Zweit- oder Erstligist handelt, der dann entsprechend seiner Leistungsfähigkeit mehr oder weniger zahlen muss, Blöcke gesperrt und als Ultimo Ratio Geisterspiele ausgesprochen werden? Eigentlich eine einfache Sache, die mit den heutigen Hilfsmitteln (TV, Video, etc.) gut zu dokumentieren ist. Auch der Prozess seitens des DFB sollte einfach und zügig nach einem Standardverfahren ablaufen, so dass eine etwaige Bestrafung zeitnah (d.h. binnen 1-2 Wochen nach dem Spiel einschliesslich Stellungnahmen der Vereine) erfolgen kann. Summa summarum ist also ein objektiv und für die Allgemeinheit transparent nachvollziehbares Procedere sehr gut möglich.
War es in der Vergangenheit nicht genau anders herum? Vor dem Hintergrund, dass 4.- oder 3.Ligisten durch nahezu fehlende Beteiligung von medialen Erlösen (z.B. TV-Einnahmen DFL) eine hohe Abhängigkeit von Ticketeinnahmen haben und trotzdem durch den DFB massiv mit unzähligen Blocksperren und Geisterspielen bestraft wurden, während gleichzeitig grösstenteils die 1.Bundesligisten mit einer ausgesprochenen Milde seitens des DFB belegt wurden. Obwohl es bei einigen Fangruppierungen zu zum Teil gravierenden Verfehlungen (auch unter Bewährungen) gekommen waren, hat es der DFB bis heute vermieden, ein einziges Geisterspiel (!) auszusprechen.
Auffällig hierbei ist besonders ein Verein: Eintracht Frankfurt.
Aus Platzgründen verzichte ich hier auf die vielen Verfehlungen dieser sogenannten „Fans“, die seit 20-30 Jahren nicht nur national, sondern auch international auffällig waren. Sich selbst haben sie mal als „Randalemeister 2011“ bezeichnet. Selbst das Jahr 2019 war prall gefüllt, drakonische Strafen gab es aber nur international (Verbot von Gästefans), nicht durch den DFB, sondern durch die UEFA.
Wenn man sich einzelne Sachverhalte näher anschaut, dann gab es in der Vergangenheit zum Teil bizarre Urteile seitens des DFB:
• Am 19.1.2013 wüteten Eintracht-Fans in Leverkusen, neben Bengalos, Rauchbomben etc. wurden mehrere Feuerwerkskörper auf das Spielfeld gefeuert. Das Spiel war mehrere Minuten unterbrochen. Das alles unter Bewährung. Was war die Antwort des DFB: lange Zeit nichts. Nach 7 (!) Monaten wurde dann doch ein Urteil veröffentlicht. Man habe die Fans und Verein beobachtet und hat festgestellt, dass in dieser langen Zeit nicht mehr so viel passiert ist, man gewaltbereite Fans gefunden hat und der Verein „vorbildlich“ war, so dass die Strafe auf €100.000 festgelegt wurde. Da frage ich mich, warum man diese Herangehensweise nicht bei Vereinen wie zum Beispiel Dynamo Dresden angewendet hatte, wo man innerhalb weniger Wochen drakonische Strafen einschliesslich Geisterspiele, hohe Geldstrafen und sogar das Verwehren der 1.Pokalrunde veranschlagt hatte.
• Am 21.08.2016 spielte Eintracht Frankfurt im Pokal in Magdeburg. Was war passiert: Rauchbomben, Bengalos, Abbrennen von Feuerwerkskörpern und das Abschiessen von Leuchtraketen in den Familienblock, dort wo Frauen und Kinder saßen. Das Spiel musste lange unterbrochen werden und war kurz vor einem Spielabbruch. Auch das alles unter DFB-Bewährung.
DFB-Bestrafung: Blocksperre eines Blockes (2500 Plätze) gegen Bayern München, Kapazitätsreduzierung beim Pokalspiel gegen Ingolstadt und Personalisierung von Auswärtstickets. Fazit: wieder kein Geisterspiel, stattdessen Strafen, die monetär nicht ins Gewicht fallen, denn die Fans in dem Block hatten alle Dauerkarten und würden das Geld nicht zurück verlangen, d.h. das Geld wurde bereits vereinnahmt; das Pokalspiel gegen Ingolstadt wäre soundso schlecht besucht gewesen bei wenigen Auswärtsfans. Die eigentlich harte Strafe wäre der letzte Punkt gewesen, da es sich hier um einen organisatorisch hohen Aufwand gehandelt hätte. Diese Strafe wurde nach einigen Wochen aber von Seiten des DFB ersatzlos gestrichen (!).Vor diesem Hintergrund seien zwei weitere aktuelle Fälle zu diskutieren:
• Das Pokalspiel zwischen Kaiserslautern - Mainz (10.8.19): Die Mainzer Fans haben mehrere Leuchtraketen auf das Spielfeld abgefeuert. Spielunterbrechnung: 3:30 Minuten. Der DFB-Kontrollausschuss wurde hier tätig. Nach knapp 7 Wochen (man vergleiche die Zeit bei dem Fall Leverkusen-Frankfurt) wurde folgende Strafe verkündet: €166.000 für Mainz 05, ein Verein, dessen Fans in der Vergangenheit eher unauffällig waren und nicht unter Bewährung standen.
• Punktspiel St.Pauli - Hamburger SV (16.9.19). Beide Fanlager brannten mehrere Bengalos, Knallkörper, Blinker und Feuerwerkskörper ab. Spielunterbrechnung: 3:20 Minuten. Beide Fanlager unter Bewährung, da das letzte Derby ähnliche Vorkommnisse hatte: der Kontrollausschuss veröffentlichte 7 Wochen später (auch hier Vergleich Bayer-SGE) die Strafe für die beiden 2.Ligisten (!): HSV: €250.000, St.Pauli: €180.000. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, da der Kontrollauschuss gegen das niedrigere Urteil des DFB- Schiedsgericht Berufung eingelegt hatte.
War da nicht noch ein Vorkommnis Ende 2019? Richtig:
Punktspiel Mainz 05 - Eintracht Frankfurt (2.12.19). Vor dem Spiel gab es hier aus dem Frankfurter Block Bengalos, Rauchbomben und Feuerwerkskörper, geschossen auf dem Rasen, dort wo Spieler, Reporter, Fotografen und Balljungen sich aufgehalten hatten. Die Mannschaften mussten deshalb, aber auch durch die massive Rauchentwicklung wieder in die Kabinen. Erst nach 11 (!) Minuten Verspätung konnte das Spiel beginnen.
Bei den oben erwähnten Vorkommnissen (in Kaiserslautern und Hamburg) hatte der DFB nach ca. 7 Wochen reagiert. Bei dem Spiel Leverkusen gegen Eintracht Frankfurt bizarrerweise erst nach 7 Monaten mit einer Bestrafung, die im Vergleich zu den oben genannten Urteilen fast schon grotesk erscheinen. Normalerweise müsste jetzt das Strafmaß ähnlich hoch sein im Vergleich mit der HSV-Bestrafung (TEURO 250). Der HSV ist aber 2.Ligist, so dass das Strafmaß gegen den 1.Ligisten Eintracht Frankfurt deutlich höher ausfallen müsste. Nun warte ich aber bezüglich einer DFB-Bestrafung betreffend des Spiels Mainz-Frankfurt jetzt schon seit fast 5 Monaten (!!).
Herr Dr. Nachreiner, können Sie mir bitte einen einzigen Grund nennen, warum merkwürdigerweise bei einer Sache, bei dem schon wieder Eintracht Frankfurt involviert ist, es bereits zum wiederholten Male zu fragwürdigen Fristen kommt, erst recht im Vergleich zu anderen Urteilen? Warum fallen Urteile im Zusammenhang mit Eintracht Frankfurt auffallend milde aus im Vergleich zu anderen Urteilen (siehe St.Pauli - HSV). Ist das alles Zufall oder ist eventuell doch die geografische Nähe des DFB zu einem Bundesliga-Verein Teil der Antwort? Aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen glaube ich nicht an Zufälle.
Vielleicht sagt sich der DFB, dass durch die Corona-Krise das Urteil noch ein wenig auf sich warten lassen muss (so wie die Verschiebung der Rostock-Verhandlung). Auf Ihrer Website habe ich aber leider nichts dazu gelesen. Normalerweise kann man so ein Verfahren per Video sogar schneller vollziehen oder beschleunigen, in diesen Zeiten geht das in der Wirtschaft (mit Home office/Videokonferenzen etc.) ja auch. Vielleicht sagen Sie, dass der DFB liquiditätsschonend auf alle aktuellen Strafen verzichtet, damit die Vereine gut durch die Krise kommen. Dem würde ich ja zustimmen, allerdings warte ich dann auf die Meldung, dass Sie Vereinen wie Mainz u.a. die bereits gezahlten Summen wieder zurück erstatten.
Gerne würde ich dazu Antworten von Ihnen zu diesem Thema bekommen. Sehr gerne würde ich mit Ihnen noch weitere Gedanken austauschen, schätze ich Sie doch so ein, dass Sie keine geografischen und persönlichen Verflechtungen im Rhein-Main-Gebiet haben, somit über eine aus meiner Sicht gebührende Neutralität verfügen.
Sollte ich allerdings von Seiten des DFB zu diesem Thema gar nichts hören, so fühle ich mich deshalb aus „sportlicher Hygiene“ verpflichtet, in den Sozialen Medien dieses Thema zu veröffentlichen. Fans von Mainz, St.Pauli, HSV,u.a. sollten sich hier mehr als interessiert zeigen.
Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, diese Zeilen durchzulesen. Ich wünsche Ihnen und Ihren Angehörigen für die Zukunft in dieser besonderen Zeit alles, alles Gute, bleiben Sie gesund.Mit sportlichem Gruss