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hrubesch

n-tv NACHRICHTEN / Dez. 12, 2019

Schwerer Schlag für Bezahlsender: Sky verliert Champions-League-Rechte

Der Bezahlsender Sky verliert seine Übertragungsrechte an der Fußball-Königsklasse ab der übernächsten Saison an den ebenfalls kostenpflichtigen Streamingdienst Dazn. Zuvor war schon das Topspiel an Amazon gegangen. Zumindest das Finalspiel wird dafür künftig wieder frei empfangbar sein.

hansiat83

@Hrubesch Mal abgesehen von den Unsummen, die da hin und her geschoben werden, ist etwas anderes interessant: Nach und nach wird das Ende des klassischen Fernsehens eingeläutet. Die Zukunft gehört den Internet-Streamingdiensten. Feste Zeiten für bestimmte Sendungen entfallen nach und nach (beim Fußball natürlich nicht). Man streamt sich dann eine Sendung wenn man Zeit und Lust hat. Diese Entwicklung finde ich gut. Schon jetzt nutze ich zum Beispiel gerne die Mediathek von ARD/ZDF um am Wochenende mal eine Sendung zu schauen, die in der Woche spät am Abend lief.

hrubesch

@hansiat83 ich nutze eigentlich nur noch VOD. Netflix und Prime sind da meine Favoriten. Es ist die Gegenwart und die Zukunft. Allerdings bedeutet die Vergabe der CL jetzt, dass ein Internetanschluss Voraussetzung dafür ist, diese Spiele zu schauen. Für uns kein Problem aber es gibt ganz sicher ältere Menschen, für die es ein Problem sein wird.

GV

@Hrubesch
Es spiegelt allerdings auch symptomatisch reale Entwicklungen wirtschaftlicher, politischer Machtkonzentration und damit auch gesellschaftlicher, kultureller Art, die höchst bedenklich sind; um es mal sehr sehr moderat zu formulieren.

hansiat83

@GV Nein, nein, bitte nicht immer alles in die Wirtschaftsmachtpolitische-Kiste packen. Das Ganze ist einfach technischer Fortschritt. Seit Jahrzehnten zu beobachten. Erst gab es nur Fernseher. Dann kamen die Videos. Auch da hat sich irgendwann die VHS Technik durchgesetzt. Dann kamen DVDs, Blue Rays und jetzt die Streams. Das es dabei immer auch finanzielle Interessen gibt ist ganz normal in der Marktwirtschaft. In Deutschland haben wir wie in kaum einem anderen Land dazu noch die Soziale Komponente. Natürlich gibt es auch in der Sozialen Marktwirtschaft Sachen die man kritisieren kann. Unterm Strich kenne ich aber kein Land und keine zeitliche Epoche in der es besser war zu Leben als die letzten Jahrzehnte und aktuell in Deutschland. DAS sollte man den Leuten endlich mal klarmachen. Dieses ganze genöle an unserem System von links und rechts geht mir tierisch auf den Sack. Und führt dazu, dass so Spinner wie Trump und Johnson an die Macht kommen.

GV

@hansiat83
ich hab nix gegen Technik, Fortschritt, Internet Streamer und garnicht so viel gegen “Soziale Marktwirtschaft”.
Letztere beinhaltet schließlich auch die verankerten kritischen demokratischen Kontrollmechanismen*.
Allerdings darf man beispielsweise nicht außer Acht lassen, welche Streamer-“Dienste” zunehmend (konzentriert) die zentralen medialen Bereiche innehaben (wie auch die politischen!). Das geschieht allemal aus wirtschaftsmachtpolitischen Gründen; man muss es nicht erst dazu erklären.
Und was an dieser derzeitigen *Wirtschafts und *Gesellschaftsform noch so erwähnenswert “sozial” im obigen Sinne sein soll, ist doch allerhöchst fraglich. In den letzten 30 Jahren hat sich in dieser Beziehung sehr viel Wesentliches verändert! Wir haben zugelassen, dass sich soziale, politische Gestaltungshoheit wirtschaftlicher Macht beugte und dieser nun mehr oder weniger hilflos gegenübersteht. Wir leben in Wahrheit längst in einer schnell zunehmenden Lobbykratie!
Nicht zuletzt haben wir unseren (teils relativen) Wohlstand nicht allein unserer eigenen Kraft und nur auf eigene Kosten zu danken.
Dafür haben Millionen andere weniger mächtige teuer bezahlt und tun es nicht minder noch immer.
Dass es immer noch viel schlimmere Zustände gab und vor allem (mit Grund) auch noch gibt, lasse ich nicht gelten.
Da bekomme ich auch wieder die Kurve zum HSV - Zufriedenheitshaltung usw. :winking_face:

hansiat83

@GV Das wir auf Kosten anderer Leben sehe ich auch so. Deshalb kann ich ja auch jeden Verstehen, der sich auf den Weg zu uns macht.
Ich sehe das Ganze aber grundsätzlich etwas nüchterner und desilliusonierter: Letztendlich denkt jeder nur an sich. Es geht um fressen oder gefressen werden. Der Stärkere, Mächtigere gewinnt. Das liegt in der Natur des Menschen und aller Individuen. Das lege ich bei allen Überlegungen zu Grunde. Dass es uns gelungen ist, einen Sozialstaat zu schaffen, der einigermaßen funktioniert ist da schon fast ein Wunder. Aber auch hier treten die oben genannten Urinstinkte immer wieder zu Tage. Man braucht nur in den Straßenverkehr oder in die Kassenschlangen zu schauen. Da herrscht der Ellenbogen. Und spätestens in Extremsituationen wie bei einem Schiffsuntergang oder einer Massenpanik würde jeder von uns versuchen als erster ins Rettungsboot zu kommen oder über andere hinweg wegtrammpeln.

GV

@hansiat83 Treffend beschriebener Ist-Zustand. Die eigentliche Frage ist ja: ist das alles angeboren, also natürlicherweise so?
(vorsicht! Das zieht eine sehr lange Kette von logischen Schlüssen/Empirien bzw. quer durch die Entwicklungsgeschichte des Menschen und seiner Umwelt sowie auch quer durch sehr viele wissenschaftliche Disziplinen nach sich!)
Wer das unvoreingenommen auf sich nimmt, landet am Ende nie im Nativismus! Dessen Position hat sich unterwegs mehrfach selbst widerlegt.
Allerdings passen diese Ergebnisse einigen überhaupt nicht ins Weltbild.
Vor etwa einem Jahr gab es einen lesenswerten Artikel in der Süddeutschen Zeitung mit konkretem Fokus auf weniger theoretische akademische sondern die öffentlich interessante Thematik ‘Bildung’. Das erreicht so eher Aufmerksamkeit als die schwierigen tückischen Felder politischer Art.

Dez. 14, 2018 / Bildung

Pädagogik - Intelligenz ist nicht angeboren

Forscher behaupten immer wieder das Gegenteil. Richtig aber ist: Die Gene haben kaum einen Effekt - es kommt auf die Förderung an.

In Wahrheit ist dies selbstredend genauso hoch politisch, wenn man nur zulässt, noch eine Ecke weiter zu denken, ohne - wie es meist aber leider praktiziert wird - sich plötzlich von ideologischen “Positionen” und “Grundsätzen” abrupt stoppen zu lassen, weil diese dann eigentlich weitgehend obsolet wären.

(Weil eben nicht sein kann, was nicht sein darf … )

Hintergrundwissen "Effekt der kognitiven Dissonanz-Reduktion