Ich gebe es zu, ich habe die Hertha um ihren Präsidenten beneidet. Hier ein Auszug aus dem Bericht von n-tv:
Mit Kay Bernstein verliert der deutsche Fußball einen, der noch überhaupt nicht angefangen hatte. Er verliert eine große Persönlichkeit, die um die Kraft des Fußballs wusste und die gewillt war, gegen die immer wilderen Auswüchse zu kämpfen. Dass Bernstein dazu befähigt war, beweist die Bilanz seiner Zeit bei Hertha BSC. Anfangs belächelt, hat er mit seiner Revolution der Menschlichkeit der Hertha eine neue Identität verschafft. Es ist eine, die sich nicht mehr nur über sportliche Erfolge definiert, sondern darüber, was ein Fußballverein im Jahr 2024 auch ist: Ein Ort, an dem sich Menschen treffen und gemeinsame Erinnerungen schaffen. Ein großer Abenteuerspielplatz, auf dem so viel mehr nachgespielt wird, als das, was unten auf dem Feld passiert.
“Die Menschen”, sagte Bernstein, “lieben dieses Spiel, für sie ist das Stadion Heimat. Der Fußball braucht einen verantwortungsvollen Umgang gegenüber den Menschen, die diesen Fußball ausmachen, den Fans.” Diese ursprüngliche Liebe für den Fußball vermittelte der in Berlin-Marzahn aufgewachsene Bernstein. Sein großer Traum war ein “Buch der Generationen”. Es sollte ein Buch werden, in der jede Fan-Generation der nächsten übermittelt, was die Ausgangslage war und was erreicht wurde. “Ein Buch, in dem festgehalten wird, was bewahrt werden soll.” Nicht nur in diesem Buch, das noch nicht geschrieben ist, hat Bernstein seine Spuren hinterlassen.